Leyland Kirby
December 2nd, 2009
Leyland Kirby – Sadly The Future Is No Longer What It Was (HAFTW)
Leyland Kirby (aka James Kirby) ist nicht gerade ein Mann, der vorgibt sich kurz fassen zu wollen. Nachdem er mit Partner Andy McGregor als V/VM in den auslaufenden Neunzigern noch kurzerhand Scheußlichkeiten vom Kaliber Chris De Burgh und Elton John schlachtete, bescherte er mit seinem The Caretaker-Projekt dem Anhänger u.a. eine epische 6 CD-Box; bei Leyland Kirby sind es nun auch wieder drei CDs geworden. Ging es bei The Caretaker mit seinen verfremdeten, melancholisch bis verhuschten Samples aus imaginären Ballroom-Zeiten, oft von alten Schellacks destilliert, um das Festhalten eines kulturellen Gedächtnisses bzw. des Verlusts dessen – dem Zeitenlauf oder der Amnesie geschuldet, ist das neuste Projekt thematisch und musikalisch deutlich trockener ausgefallen. Das Titelstück und die gleichfalls aufbauend betitelten When We Parted My Heart Wanted To Die und Memories Live Longer Than Dreams strecken sich auf jeweils achzig Minuten. Ohne die charakteristischen Samples und reduziert auf ein einsames Piano, kühle Synthesizer-Klänge und dronige Hintergrundsgeräusche ist dies Meditationsmusik für Pinguine, die gleichmaßen ohne Suspense und eigentliche Dramatik auskommt.