We All Believe In Utopia
March 16th, 2010
We All Believe In Utopia – Various Artists
InPolySons, das Label von Denis Tagu, seines Zeichens Look De Bouk – Mitgründer, und im Kreise der ‘New French Music – Vertreter ‘ während der 1980er sehr stark im Verbund von Ayaa – Discs involviert, offeriert mit seinen Veröffentlichungen weiterhin unverdrossen einen Gegenvorschlag zum Mainstream, der auch in der Alternativkultur Einzug hielt. So kommt es nicht von ungefähr, dass diese Musik, die Tagu wieder einmal zu einem ungewöhnlichen Konzeptalbum kompiliert hat, mittlerweile selbst in den einschlägigen Gegenöffentlichkeitsforen kein Echo mehr erzeugt. Die Utopie wird im InPolySons -ischen Sinne immer noch als eine Mischung aus Art Brut, Post-Wölfliischen Verrücktheiten, anderen Bruits, berüchtigten Toy-Instruments – Variationen, melancholischen Miniaturen und Maschinenmusik definiert, was nach wie vor einen subversiven Charme offenbart. Auf dieser Kompilation begegnen wir demnach auch wieder einigen liebgewordenen alten Vertrauten – Jean-François Pauvros, David Fenech & Jad Fair, Klimperei, Palo Alto, SDTALPO, Jérôme Noetinger, Dominique Grimaud & Véronique Vilhet nebst einigem vielversprechenden Nachwuchs.
inpolysons.free.fr
Cluster
March 10th, 2010
Cluster – QUA
Sämtliche hippe Bands aus Brooklyn und Sonstwoher berufen sich auf die 1970er – Schlüsselwerke Clusters und zitieren diese teilweise unverfroren. Nun sind die Herren Moebius und Roedelius seit geraumer Zeit auch wieder als Duo tätig und legen mit QUA einen neueren, kreativen Arbeitsnachweis ab. Mit dem Klangbad-Label Boss Hans Joachim Irmler haben sie einen seelenverwandten Abenteuerer gefunden. Die Grenzüberschreitungen in der Musik fanden ja alle schon statt, so sind die – im Gegensatz zu den Frühwerken – allesamt kürzeren Stücke nicht bahnbrechend im ursprünglichen Sinn, aber hinsichtlich Ideen und musikalischer Dichte mutet die Musik Clusters nach wie einzigartig an. Im Gegensatz zu Cluster I und II beispielsweise, ist die Musik beinahe verspielt und schwerelos, wirkt wie kunstvoll dahingehuscht und lässt doch die Aura ihrer ‘Weltraummusik’ mitschwingen. klangbad
Lonelady
March 10th, 2010
Lonelady – Nerve Up
Dem trockenen, stimmungsverhangenen, soulless White Funk ca. 1980 nachspürend, hat sich Lonelady bzw. Julie Campell stilecht ihren Proberaum in einen, trotz Durchsanierung immer noch heruntergekommen, Stadtteil Manchesters angemietet. Dünne Synthie/Keyboardlinien, metallische Drums und energischere Gitarrenhooks, im Vordergrund Campells auf der kühleren Seite angesiedelter Gesang – die Reminiszenz funktoniert, weil sie zum Glück keine Kopie sein kann; auch weist sie sich mit Nerve Up sympathischerweise jeglichen Folkverdacht von sich. lonelady.co.uk