Festivals 2018
Die Daten folgender wichtiger Festivals sind schon bekannt:
Nippon Connection: Die achzehnte Ausgabe des wichtigsten Festivals für japanischen Film außerhalb Japans findet wie gewohnt in Frankfurt am Main statt. Spielstätten sind der Mousonturm, die Naxoshalle, das Mal Seh’n Kino und das Kino im Deutschen Filmmuseum. Das Programm wird demnächst aufgeschaltet.
Das Méteo Festival in Mulhouse findet dieses Jahr zwischen dem 21. und 25. August statt.
Das Kraak Festival 2018 findet in Brüssel zwischen dem 2. und 4. März statt. Erste Namen sind schon bekannt, weitere folgen. Laufendes Update unter kraak.net
Méteo Festival Mulhouse 2017
Die diesjährigen Highlights des Off-Stream Festivals in Mulhouse: Alvin Curran, Bill Orcutt, John Tilbury & Onceim, Musica Electronica Viva, Brötzmann, Heather Leigh, Toshinori Kondo, Pere Ubu. http://www.festival-meteo.fr/spip.php?page=sommaire
Nippon Connection 2017
Vom 23. bis zum 28. Mai 2017 findet die 17. Ausgabe des japanischen Filmfestivals in Frankfurt/Main statt. Alle relevanten Informationen finden sich auf der offiziellen Homepage.
http://www.nipponconnection.com/nc-2017.html
Au Plan K – Philippe Carley
Joy Division and Postpunk at the Raffinerie Brussels
Dieses bemerkenswerte und opulente Fotobuch von Philippe Carley zeigt eine große Auswahl von Schwarz/Weiss- Aufnahmen, die der Fotograf bei Livekonzerten im Plan K machte und von denen eingige – Joy Division/Ian Curtis – einen ikonischen Status erlangten. In der Brüsseler Hafengegend – Rue de Manchester genauer – wurde 1979 ein alte Zuckerfabrik in einen hybriden Veranstaltungsort umgewandelt. In der Raffinerie konnte man im Konzertraum Plan K alle relevanten – vor allem natürlich britische – New Wave Bands sehen. Die Verbindung von Michel Duval und Annik Honoré, die mit den Betreibern der Kulturfabrik verbunden waren, zu Factory Records zahlte sich hinsichtlich der Programmvielfalt auch aus. Die Erinnerungen zahlreicher Zeitzeugen sind nicht nur nostalgischer Art, aber es wird doch klar, dass es nicht viele solcher Orte, wo Aufbruchsstimmung sich mit dem Geist einer Art Freien Universität verbanden, mehr geben kann.
http://www.newwavephotos.com/APK_fr.php
England’s Hidden Reverse
David Keenans Ende der 1990er geschriebenes und lange vergriffenes Buch über die einflussreichen, aber abseits des Mainstreams agierenden, Musiker und Künstler von Nurse With Wound, Current 93, Coil und deren Umfeld, ist nun von Strange Attractor in einer überarbeiteten Version wieder erhältlich. ‘A Secret History Of The Esoteric Underground’ heißt es im Untertitel ,und David Keenans Interviews und Analysen vermitteln einen fundierten Einblick in diesen Zirkel von Querdenkern, deren Kunst so nur in Großbritannien und in den 1980ern entstehen konnte.
Gonzaï
Von einigen, dem kulturellen Mainstream nichts abgewinnenden Freunden in der französischen Hauptstadt zuerst als Website konzipiert, erweiterte Gonzaï die Aktivitäten kontinuierlich. Regelmäßige Veranstaltungen, ein Label, das in Zusammenarbeit mit dem belgischen Freakville Records betrieben wird und mit einigen, verschüttet gegangenen, Wiederveröffentlichungen von wichtigen Platten wie Bezombes Et Rizet oder Marie et Les Garçons aufhören lässt, sind das eine. Die interessantesten Artikel auf der Website – Reportagen und Artikel aus Politik, Musik und Kultur im allgemeinen – erfahren seit einigen Jahren eine Zweitver-/Aufwertung in gedruckter Form. Ab diesem Jahr liegt das Magazin erstmals auch an den franzsösichen Kiosken aus. Wer der Sprache mächtig ist, kann sich in der aktuellen Nummer 14 an gut geschriebenen und rechechierten Artikeln über Michèle Delauny, dem Verbot von Vergnügungen, TV Personalities, Robert Dumas oder eine Reportage über die Industriekultur der Wallonie erfreuen.
gonzai.com
Personal Best
Bei der Nummer 6 ist Personal Best, Lasse Marhaugs “Fanzine for Noise, Music and the Cosmic Soup” angelangt. Die meist ungewöhnlich langen, manchmal bizarren, manchmal sehr persönlichen Interviews mit – u.a. Lucas Abela, Marcia Basset, Joe McPhee, Crys Cole – sind das Markenzeichen von Personal Best. Eine unbedingte Empfehlung.
lassemarhaug.no
Skug
Das mitunter intelligenteste (deutschsprachige) Magazin für Subkultur hat das Erscheinen in Printform eingestellt. Die Website verspricht ein zukünftig digitales Weiterleben.
skug.at
Nippon Conncection 2014
Die 14. Ausgabe des in Frankfurt am Main stattfindenden größten ausländischen japanischen Filmfestivals findet vom 27. Mai bis zum 1. Juni 2014 statt. Neben einem heterogenen Spielfilmprogramm (Nippon Cinema), unschiedlichen, experimentellen Dokumentationen und Erstlingswerken (Nippon Visions) und Anime – Produktionen ist der diesjährige filmhistorische Schwerpunkt Ko Nakahira (Nippon Retro) gewidmet, der als Vorläufer der japanischen New Wave der 1960-er gilt. nipponconnection.com
Tor Festival vom 25. – 27.7.2014
Zum zweiten Mal findet diesen Juli das Tor Festival in Todmorden, einem kleinen Ort in West-Yorkshire statt. Veranstaltet von Sophie Cooper, die u.a. bei Leopard Leg spielte und als Solo-Künstlerin ein fester Bestandteil der selbstorganisierten, britischen Untergrundszene ist, finden sich dieses Jahr wieder gleichgesinnte Künstler ein.Das Programm umfasst u.a. Bridget Hayden, Debbie Sharp, Delphine Dora, Ben Reynolds, BBBloud. torpress.co.uk
dOCUMENTA (13)
Lol Coxhill
19.09. – 10.07.2012. R.I.P.
Durutti Column – Short Stories For Pauline
Das 1983 aufgenommene und unveröffentlicht gebliebene Durutti Column – Album Short Stories For Pauline galt unter eingeweihten Durittisten lange Zeit als Schlüsselwerk, nicht nur Vini Reilly’s, auch der sich auf dem kreativen Höhepunkt befindenden Zusammenarbeit von Factory in Manchester und Les Diques Du Crépuscule in Brüssel. Nun kan man sich auch als Normalsterblicher eine Meinung bilden, ist Short Stories For Pauline nun von LTM in einer Vinyl-Version erstmals offiziell veröffentlicht worden.
Cortex – The Whole Story
Horrende Preise werden inzwischen gezahlt für die Tapes der Kassettenlabels, die in der Zeit zwischen 1980 – 85 noch subkulturellen Widerstand gegenüber dem Mainstream, pflegten. Alain Neffes’ Insane-Label veröffentlichte mitunter die interessanteste Musik. Ein Schlüsselwerk – Cortex – ist nun als CD-Ausgabe wieder offiziell erhältlich. Die Kombination von Neffes dunklen post-industrialistischen Klanglandschaften und dunkler Lyrik verschiedener Sängerinnen, wirkt immer noch fesselnd.
A Crise?
Die Platte zur Krise? Die Portugiesin Amélia Muge und der Grieche Michales Loukovikas setzen der Troika auf Periplus 75 Minuten trocken-poetische Brillianz entgegen.
Julie Delphy & Joe Strummer?
Nicht wahr sind hoffentlich die Gerüchte, dass sich Julie Delphy, nun ja auch hinter der Kamera stehend, daran macht, die Biographie Joe Strummers zu verfilmen. The Right Profile soll der Arbeits-Titel sein und der Schwerpunkt auf das Jahr 1982 konzentriert sein, als sich Strummer dem Rampenlicht entzog und sich mit Freundin nach Frankreich und Spanien absetzte. Anstatt Belanglosigkeiten vor dem Sonnenaufgang in Wien auszutauschen langatmige Dialoge während der Nachmittagshitze in Madrid führen?
Carlos Paredes – Re-Releases auf Drag City
Die ersten beiden Platten des portugiesischen Meisters der 12-saitigen Gitarre von 1967 und 1971 sind nun auf Drag City wiederveröffentlicht worden. Ermöglicht wurde dies aufgrund der Vermittlung des ehemaligen Besitzers des Ananana – Plattenladens in Lissabon Fred Somsen und dem Engagement von Ben Chasny (Six Organs Of Admittance), der bei Auftritten in Portugal Paredes für sich entdeckte und zum Fan wurde.
CUC: Aus Im Januar
Das Contemporary Urban Centre, kurz CUC, untergebracht in einem der wenigen noch nicht zerstörten grandiosen Warehouses unweit der Liverpooler Innenstadt, muss aufgrund Sparmaßnahmen der gemeinnützigen Trägerschaft People Can seinen Betrieb Anfang Januar 2012 einstellen. In den letzten Jahren fanden dort zahlreiche avantgardistische Kunst- und Musikveranstaltungen statt. CUC
Eric’s Neueröffnung
Jaki Florek und Paul Whelan veröffentlichten 2009 einen Fünfhundert- Seiten-Wälzer über das Umfeld von Eric’s, einem der legendärsten Punk/New Wave – Auftrittsorte, den die Welt zu bieten hatte. Nun soll der ikonische Liverpooler Auftrittsort, einundreißig Jahre nach Schließung beinahe am gleichen Ort wiedereröffnet werden. Roger Eagle, gleichfalls legendärer D.J., dachte bei der Namensfindung für den 1976 eröffneten noch an den Jazzer Eric Dolphy, ließ sich aber von der Neuen Welle in die Zukunft tragen. Eagle starb im walisischen Exil in Llandudno in den Neunzigern, ob der fortschrittliche Geist von damals sich in die Jetztzeit transportieren lässt oder ob man es ähnlich wie beim um die Ecke liegenden Cavern Club mit konservierter Nostalgie zu tun bekommt, wird sich zeigen.
Meltdown in London
Das Meltdown – Festival 2011 findet dieses Jahr, nein nicht in Japan, sondern gewohnt im Southbank Centre in London statt. Diesjähriger Kurator ist Ray Davis und dessen Auswahl an Eingeladenen setzt die traditionell breitgefächerte Ausrichtung des Programmes fort: Yo La Tengo, Dengue Fever, The Sonics, Wire, Lydia Lunch, Cindytalk oder Current 93 werden vom 12. – 19. Juni 2011 auftreten. Info
Klangbad in Scheer
Das Klangbad wird nach der diesjährigen Ausgabe, die vom 7. – 9. August in Scheer stattfinden wird, laut Pressemitteilung nur noch jedes zweite Jahr veranstaltet werden. Gewohnt eklektisch und hochklassig ist das 2011-er Programm: u.a. werden Wire, Red Snapper, Die Goldenen Zitronen, Z’ev, Felix Kubin, Moebius und Tietchens, Gudrun Gut, Christy & Emily auftreten. Klangbad.de
Philosophisches Großprojekt
Früher goldener Gral der Bibliotheken in 13 Bänden, jetzt als CD-ROM zum Schnäppchenpreis zu haben: der Volltext des Gesamtwerks ‘Historisches Wörterbuchs der Philosophie’ für 348 Franken.
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Edwyn Collins / Orange Juice
In den Kritiken über das neue – übrigens hervorragende – Album Losing Sleep wird mehr über die zunehmende und wundersame Genesung von Edwyn Collins und die Beteiligung von hochkarätigen Fans wie Alex Kapranos, The Drums und Johnny Marr am Entstehen als über die Musik geschrieben. Im November erscheint zusätzlich eine Orange Juice – Box, die auf sechs CDs nicht nur das – vergriffene – Gesamtwerk wieder zugänglich macht, sondern standesgemäß mit zusätzlichen Raritäten, Sessions und Videos ausgestattet ist. (Domino Records)
Saint Ghetto
Dieses Jahr findet das Festival der Dampfzentrale Bern vom 19.-21. November 2010 statt. Das gewohnt eklektische Programm schert sich wenig um Trends und bietet die rare Gelegenheit über das Wochenende gebündelt Charlemagne Palestine, The Residents, The Fall, Nurse With Wound, Bobby Conn u.a. erleben zu können. Dampfzentrale
Alan Licht
In der Manufacture in Mulhouse findet am 30.3.10 eines der raren Konzerte des sich in verschiedensten Genres wohlfühlenden Musikers und Journalisten Alan Licht statt. odl
Jean Ferrat – 1930 – 2010
George Brassens, Léo Ferré, Jaques Brel sind schon eine ganze Weile verstummt, nun folgte ihnen am 13.3. auch der vierte der Großen des Interventionsliedes – Jean Ferrat. Biographisch eng verbunden mit der KPF – nachdem sein jüdischer Vater während der Nazi-Besatzung nach Ausschwitz transportiert wurde, fand er bei Mitgliedern des kommunistischen Widerstandes Unterschlupf – vertonte er auch zahlreiche Texte Aragons, z.B. ‘Les Yeux d’Elsa’ , distanzierte sich in den 1980ern aber von der damaligen Weltsicht der Partei. In den letzten Jahrzehnten lebte er an seinem Rückzugsort in der Ardèche , nachdem Partnerin Christine Sèvres, ebenfalls Sängerin mit politischem Hindergrund, 1981 schon früh gestorben war.
We All Believe In Utopia – Various Artists
InPolySons, das Label von Denis Tagu, seines Zeichens Look De Bouk – Mitgründer, und im Kreise der ‘New French Music – Vertreter ‘ während der 1980er sehr stark im Verbund von Ayaa – Discs involviert, offeriert mit seinen Veröffentlichungen weiterhin unverdrossen einen Gegenvorschlag zum Mainstream, der auch in der Alternativkultur Einzug hielt. So kommt es nicht von ungefähr, dass diese Musik, die Tagu wieder einmal zu einem ungewöhnlichen Konzeptalbum kompiliert hat, mittlerweile selbst in den einschlägigen Gegenöffentlichkeitsforen kein Echo mehr erzeugt. Die Utopie wird im InPolySons -ischen Sinne immer noch als eine Mischung aus Art Brut, Post-Wölfliischen Verrücktheiten, anderen Bruits, berüchtigten Toy-Instruments – Variationen, melancholischen Miniaturen und Maschinenmusik definiert, was nach wie vor einen subversiven Charme offenbart. Auf dieser Kompilation begegnen wir demnach auch wieder einigen liebgewordenen alten Vertrauten – Jean-François Pauvros, David Fenech & Jad Fair, Klimperei, Palo Alto, SDTALPO, Jérôme Noetinger, Dominique Grimaud & Véronique Vilhet nebst einigem vielversprechenden Nachwuchs.
inpolysons.free.fr
Testcard – 19
Nach “Sex” (Ausgabe 17) und “Regression” (Ausgabe 18) kehrt Testcard mit “Blühenden Nischen” nun wieder zu den “Beiträgen zur Popgeschichte”, wie das noch in der ersten Ausgabe von 1995 hieß, zurück. Artikel u.a. über Drag City, The Ex, Prog-Rock, Musik im My-Space-Universum, Tape-Labels, Monika Enterprise, Comiczeichner in Israel.
testcard.de
Bad Alchemy – 65
Unverzichtbar wie stets; neben den ausführlichen Reviews von Neuveröffentlichungen ausgesuchter Labels und den Rubriken Plink & Plonk, Beats, Bruits, Sounds & Scapes gibt es diesmal ausführlichere Beiträge über Thymolphtalein, Little Women, Child Abuse, Jason Stein. Die Premiumausgabe, sprich das Heft & CD-Abo, beinhaltet eine Mini-CD von Frans De Waard.
badalchemy.de
Lonelady – Nerve Up
Dem trockenen, stimmungsverhangenen, soulless White Funk ca. 1980 nachspürend, hat sich Lonelady bzw. Julie Campell stilecht ihren Proberaum in einen, trotz Durchsanierung immer noch heruntergekommen, Stadtteil Manchesters angemietet. Dünne Synthie/Keyboardlinien, metallische Drums und energischere Gitarrenhooks, im Vordergrund Campells auf der kühleren Seite angesiedelter Gesang – die Reminiszenz funktoniert, weil sie zum Glück keine Kopie sein kann; auch weist sie sich mit Nerve Up sympathischerweise jeglichen Folkverdacht von sich. lonelady.co.uk
Cluster – QUA
Sämtliche hippe Bands aus Brooklyn und Sonstwoher berufen sich auf die 1970er – Schlüsselwerke Clusters und zitieren diese teilweise unverfroren. Nun sind die Herren Moebius und Roedelius seit geraumer Zeit auch wieder als Duo tätig und legen mit QUA einen neueren, kreativen Arbeitsnachweis ab. Mit dem Klangbad-Label Boss Hans Joachim Irmler haben sie einen seelenverwandten Abenteuerer gefunden. Die Grenzüberschreitungen in der Musik fanden ja alle schon statt, so sind die – im Gegensatz zu den Frühwerken – allesamt kürzeren Stücke nicht bahnbrechend im ursprünglichen Sinn, aber hinsichtlich Ideen und musikalischer Dichte mutet die Musik Clusters nach wie einzigartig an. Im Gegensatz zu Cluster I und II beispielsweise, ist die Musik beinahe verspielt und schwerelos, wirkt wie kunstvoll dahingehuscht und lässt doch die Aura ihrer ‘Weltraummusik’ mitschwingen. klangbad
Klangbad 2010
Neben der eigenen Musik und dem Label ist das jährlich in Scheer stattfindende Festival der Schwerpunkt Hans Joachim Irmlers. Bei der diesjährigen Ausgabe, die vom 6.-8. August stattfinden wird treten u.a. Jimi Tenor, The Mekons, A Hawk and A Hacksaw, F.M. Einheit und Irmler und Cluster auf.
Bad Bonn
Tatsächlich schon zum 20igsten darf man den Veranstaltern in Düdingen/Bad Bonn gratulieren. Dieses Jahr findet das wie Klangbad für einen kleineren Rahmen konzipierte Festival vom 27. – 29. Mai statt. U.a. werden Hot Chip, Health, Sun Ra Archestra, Kode9, Yeasayer, Beak und Atlas Sond auftreten. Bad Bonn
Ripples Februar 10
Donaufestival 2010
Failed Revolutions, das übergeordnete Thema der diesjährigen Ausgabe des Festivals, das in Krems vom 28.04. bis 08.05. stattfinden wird. An der hohen Kunst des Scheiterns werden sich u.a. Glenn Branca & Ensemble, Rufus Wainwright, Tindersticks, Deichkind, Deerhoof und Fuck Buttons versuchen.
Donaufestival.at
Kraak Festival 2010
Dieses Jahr findet das Ein-Tage-Festival am 06.03. in Aalst statt. Programm, wie immer typisch kraakig-eklektisch: Morphogenesis, The Homosexuals, Black To Comm, Voice Of The Seven Thunders, Bill Orcutt, Yoshi Wada etc. kraak.net
Domino
Ein weiteres, renommiertes und hochkarätiges Festival, das schon traditionsnellerweise im legendären Ancienne Belgique, Brüssel stattfindet: Line up: Lou Reed’s Metal Machine Trio, Daniel Johnston, Autechre uvm. Daten: 07.04-22.04.abconcerts
cat & parrot
Metropolis
Nach über 80 Jahren ist Fritz Langs’ Meisterwerk zum ersten Mal in einer rekonstruierten und digitalisierten Originalfassung wieder zu sehen:
12. Februar, 20.40h auf ARTE
Ripples Januar 10
R.I.P. Eric Rohmer
Der Altmeister der Nouvelle Vague ist am Montag 89 jährig gestorben.
Rohmer, erst Lehrer, Schriftsteller, dann Mitarbeiter der einflussreichen ‘Cahiers du cinéma’, entzog dem Medium Film jeglichen Spektakelcharakter und formte jedes seiner Werke zu hochintellektuellen Sprechaktübungen. Als Zuschauer verfolgte man mit leisem Unbehagen, wie sich seine Figuren mit Hilfe der Sprache im Netz der Gefühle verfingen.
The Third Eye Foundation
Matt Elliotts’ Label Ici D’Ailleurs überbrückt die momentane Schaffenspause des Meisters des Dritten Auges mit einer opulenten Box-Edition, die die Trilogie Drinking Songs, Failing Songs, Howling Songs enthält; als Zugabe erhält man die bisher unveröffentlichten Failed Songs, die später auch als separates Album erhältich sein werden.
Unique Records
Das Label aus Toulouse kündigt für diese Jahr u.a. neue Platten von Angil & the Hiddentracks – The And (erscheint im Mai) und Half Asleep (September) an, Musiker, die auch schon ihre Spuren in den Mikrowellen hinterlassen haben. Mickaël Mottet (Angil) konnte für sein drittes Album illustre Gäste gewinnen – u.a. Laetitia Sadier, Françoiz Breut und Emma Pollock. uniquerecords
Charlotte Gainsbourg – IRM
Lemon Incest, clever in Szene gezetzter Tabubruch, wirkte so nachhaltig, dass Charlotte Gainsbourg ihre musikalischen Ambitionen für rund zwei Jahrzehnte vergaß und dafür im Film vom Nachwuchstalent zur gefragten Charkaterdarstellerin avancierte. Doch 2006 erschien mit 5:55 plötzlich ein ambitioniertes Pop/Chanson-Album von CG, für das sie sich Songs von Air, Jarvis Cocker und Neil Hannon schreiben ließ. Stellenweise wirkte sie auf dem Album allerdings noch wie ihr eigener Gast. Deutlich selbstbewußter und abgeklärter kommt nun ihr Gesang auf dem Nachfolger zur Geltung, ein Album, für das sie Beck als Produzenten und Songschreiber gewinnen konnte: IRM entstand, laut Interviews, in einem Prozess enger Zusammenarbeit von Charlotte Gainsbourg und Beck Hansen – einem Meister der Arrangierkunst und selbst erklärter Fan von Vater Gainsbourg. Er lässt IRM wie aus einer Zeit entstanden wirken, als man eine Platte noch als vierzigminütiges Gesamtkunstwerk ansah und dramaturgisch durchdachte. Eklektisch, üppig und exzentrisch instrumentiert (Streicher, Orchester, holprige Rhythmen, originelle Melodieeinfälle und Chöre), psychedelisch, folkig, schräge C & W- Adaptionen, bei Heaven Can Wait und Time Of The Assassins dann hymnisch-popig, bevor dann bei La Colle Cliomeuse Apollinaire zitiert wird; das Titelstück handelt von CG’s Hirnblutung, die sie letztes Jahr erlitt (IRM ist die franzsösiche Bezeichnung für die radiographische Untersuchung), Chat Du Cafe Des Artistes ist eine Cover-Version des franko-kanadischen Chansoniers Jean-Pierre Ferland von 1972 und der (in-)direkteste Bezug auf S.G. charlottegainsbourg
Sachiko- Kunado
Die Sängerin von Japans Psych-Dronern Overhang Party Sachiko macht in den letzten Jahren auch regelmäßig durch ihre hervorragenden Soloalben auf sich aufmerksam. Kunado, auf Utechre veröffentlicht, tut dem keinen Abbruch. Pechschwarz, reduktionistisch ist ihre Musik; wie eine einsame, im Weltraum treibende Seele kommt man sich zwischen den Lautsprechern vor, nur mit Stimme und Elektronik erzeugt sie Tiefe, es oszillieren die Membrane, bevor man dann auf die Route 21 in den Cosmic Garden katapultiert wird, wo dann das Inferno mit einer ätzenden Verbindung von Splatter-Jazz, Maschinenmusik und zerschreddertem Schlagwerk ausbricht. Die Voice From The Border tönt wie durch ein zähklebriges Gebräu gefiltert, bei Gakia No Mori und Chlacona bekommt man durch ein Wesen, das einen gar seltsamen Singsang von sich gibt wieder eine kosmische Meditationspraktik von übermorgen vermittelt. Psychedelish? Das ist nur der Vorname. utechre
The Raincoats wiederveröffentlicht
Als Nottinghill noch nicht die Yuppies, sondern die Bohème anzog, die sich im damals ärmeren Teil von Londons Westen unter den zahlreichen Einwanderen aus den Ex-Kolonien wohlfühlte – Colin Macinnes hat daraus eine Trilogie gemacht -, war dies ein idealer Ort für Subversionen jeglicher Art und ebnete zwanzig Jahr später logischerweise auch den alternativen, politisch motivierten Vertretern des Punk den Weg. Der Rough Trade – Laden in der Talbot Road als Nervenzentrum und Informationsaustauschbörse für ständig neu gegründete Bands, die sich von der ersten Welle musikalisch inspirieren ließen, aber im Gegensatz zu diesen, nicht versuchten, bei einem der großen Labels unterzukommen, sondern ein D.I.Y.-Ethos lebten. The Raincoats waren trotz der Vielfalt an neuen Bands und Stilen speziell, neben den Slits und Kleenex waren sie einerseits bei der Gründung eine der wenigen Frauenbands, sie hatten einen feministischen und politischen Anspruch und wagten sich stilistisch in ungewohnte Terrains vor. Gina Birch stammte ursprünglich aus Nottingham, Ana Da Silva zog von Madeira nach London. Beide lernten sich am Art College kennen, wie man das in GB scheinbar immer tut. Palmolive von den Slits spielte Schlagzeug und mit Vikkie Aspinalls’ Violine rücken sie schon einmal von der reinen Lehre des Punk ab. Odyshape, ihr zweites Album, das mit esoterisch-versponnener Folk-Avantgarde so weit wie nur möglich von jeglichen Rockismen abrückte, ist in den Kanon der Alternativkultur der Achziger aufgenommen worden, aber schon das Debut ist auf seine Art ein Meilenstein, der auch die Richtung der ersten Rough Trade – Jahre prägte, als dort die wichtigste und kompromissloseste Musik der Dekade veröffentlicht wurde. Auf The Raincoats kann man die Gruppe sich in Echtzeit entwicken hören. Sympathischer Diletantismus mischt sich mit Ambition und Experimentiergeist; Birchs vom Rock und Da Silvas irgenwie von der portugiesischen Folklore inspierieten Songs ergeben eine holprige, schrille aber nichtsdestsoweniger subtile Musik, die sich auch heute, dreißig Jahre später (ähm…), unverbraucht anhört. Lange Zeit vergriffen, ist das Album nun von der auch wieder aktiven Gruppe selbst wiederveröffetnlicht worden; vertrieben von Rough Trade, so schließt sich der Kreis. (theraincoats.net)
Every Conversation: The Story Of The June Brides
The June Brides waren eine prototypische Mitt-Achziger Indieband. Beeinflußt wie so viele andere von V.U., leistete man sich werksgetreu einen Violinisten, aber Markenzeichen der dann doch in Richtung gepflegten Schrammelpops tendierenden Songs war eine melodiebestimmende Trompete. Man trieb sich in den angesagten Londoner Clubs wie Communication (dort enstand ein noch angesagterer Sampler) und Living Room rum, fiel durch das Netz von Alan McGees gerade gegründetem Creation-Label, ließ ein Mini-Album von einem Fan veröffentlichen, der flugs ein anderes Label gründete, und führte mit There Are 800 Million Stories… plötzlich die Independent-Hitparade (die gab es damals) an. Weniger exzenrisch und originell wie TV Personalities, The Pastels oder The Nightingales, weniger talentiert als The Smiths verbrannte die Band dann, beim Versuch einen üppig produzierten Nachfolger zu kreieren. Phil Wilson, Mastermind der June Brides, landete als Soloartist dann noch bei Creation, blieb aber erfolglos. (Every Conversation: The Story of the June Brides & Phil Wilson, Cherry Red)
Anni Hogan – kickabye
Anni Hogan, Pianistin, Komponistin und Sängerin, verhalf einigen der Post-Post-Punk Stars des dark undergounds – Marc Almond (& The Mambas), Nick Cave, Foetus, Matt Johnson etc. – zu einem ordentlichen Arrangement und Songwriting. Ihre eigenen Stücke blieben bis auf ein Mini-Album undokumentiert. Kickabye erschien 2009 nun als Neuauflage mit reichlichem Bonusmaterial. Im Gegensatz zum testosterongeschwängerten Nick Cave, der sich bei jedem Song durch eine kleine Teufelsaustreibung den Therapeuten erspart, und dem exhalierten Marc Almond, beide als Gastsänger vertreten, sind die Kompositionen, bei denen Hogan selbst singt oder die instrumental bleiben von einer kühlen, aber dezenten Handschrift. Auf Kickabye interpretierte Hogan am überzeugendsten einige der dunkel-makabren Gedichte von Jessamy Calkin wie Just Like Drowning Kittens oder The Executioner’s Song. Das nie veröffentlichte zweite (Mini-) Album entstand zusammen mit Barry Adamson und überzeugt gleichfalls. Neben weiterem Unveröffentlichem aus dieser Zeit bekommt man auch vier neue Pianostücke zu hören, die die dunkel melancholische Grundstimmung von Kickabye aufgreifen und fortführen. coldspring
R.I.P. Guitar God Rowland S. Howard
Wieder ein Held der Jugend, der uns frühzeitig verlassen hat: Rowland ist am 30. Dezember im Alter von nur 50 Jahren seinem Leberkrebs erlegen.
Das Epitom des schlacksig coolen kettenrauchenden unmachohaften Indiegotts, Rowland hat einen spätestens seit Birthday Party mit seinen Feedback schwangeren Gitarrenkaskaden für immer in seinen Bann gezogen.
Ripples Dezember 09
Broadcast & The Focus Group – Investigate Witch Cults of the Radio Age (Warp)
Kürzlich starb Edward Woodward, der in dem 1973-er Kult-Horror-Film ‘The Wicker Man’ den bibeltreuen schottischen Polizisten spielte und gegen allerhand heidnische Praktiken auf der abgelegenen Insel (erfolglos) ankämpfte. Nicht nur die Bilder und die Geschichte, sondern vor allem die raffinierte Kombination mit Musik und Toneffekten, lassen Robin Hardys’ Film nach wie vor als zeitgemäß und originell erscheinen. Die Musik ihrerseits, eine äußerst bizarre Vermischung von abgespactem Folk, dunklem Ritualismus und Spät-Hippie-Schlagern, läßt sich problemlos ins Jahr 2009 und in den Zirkel der Künstler und Musiker transportieren, die sich unter dem neu erfundenen Genre ‘hauntology’ wohlfühlen. Zum Beispiel das Birminghamer Duo Broadcast und der Grafiker und Ghost Box-Mitbegründer Julian House. Diese kennen sich schon einige Zeit. – House gestaltete die ersten Plattenhüllen der damals noch als Band fungiereden Retro-Futuristen. Mit The Focus Group, seinem musikalischen alter ego, betreibt er eine gleichermaßen ausgeklügelte wie faszinierende Verbindung von nostalgischer Spurensuche (Archivmaterial aus Radio und TV) und modernster Samplingtechnik. Die nun auch musikalische Zusammenarbeit ist also nur logisch. Trish Keenans’ nach wie vor seltsam entrückter Gesang bekommt man bis auf einige Hintergrundseinlagen nur in den wenigen, konventionellen, als Songs angelegten Stücken zu Gehör. Ihr Broadcast- Partner James Cargill und Julian House fabrizieren das, was man in der inzwischen beliebten Schublade Soundtrack für einen imaginären Film ablegen könnte.
Leyland Kirby – Sadly The Future Is No Longer What It Was (HAFTW)
Leyland Kirby (aka James Kirby) ist nicht gerade ein Mann, der vorgibt sich kurz fassen zu wollen. Nachdem er mit Partner Andy McGregor als V/VM in den auslaufenden Neunzigern noch kurzerhand Scheußlichkeiten vom Kaliber Chris De Burgh und Elton John schlachtete, bescherte er mit seinem The Caretaker-Projekt dem Anhänger u.a. eine epische 6 CD-Box; bei Leyland Kirby sind es nun auch wieder drei CDs geworden. Ging es bei The Caretaker mit seinen verfremdeten, melancholisch bis verhuschten Samples aus imaginären Ballroom-Zeiten, oft von alten Schellacks destilliert, um das Festhalten eines kulturellen Gedächtnisses bzw. des Verlusts dessen – dem Zeitenlauf oder der Amnesie geschuldet, ist das neuste Projekt thematisch und musikalisch deutlich trockener ausgefallen. Das Titelstück und die gleichfalls aufbauend betitelten When We Parted My Heart Wanted To Die und Memories Live Longer Than Dreams strecken sich auf jeweils achzig Minuten. Ohne die charakteristischen Samples und reduziert auf ein einsames Piano, kühle Synthesizer-Klänge und dronige Hintergrundsgeräusche ist dies Meditationsmusik für Pinguine, die gleichmaßen ohne Suspense und eigentliche Dramatik auskommt.
Ripples November 09
The Drellas – Violence Is Art (Single auf AntiPop)
Drella war, wie man weiß, der Spitzname von Andy Warhol. The Drellas nun sind das neue Projekt von Tommy Scott, der in den Neunzigern von Liverpool aus mit seiner Band Space eine ironische Antwort auf die Britpop -Welle aussandte. Im Gegensatz zu den 1990ern sind die Zeiten heute deutlich bescheidender, so dass im gleichen Maße die Musik wieder relevanter wird. Die erste Single des Quartets, lupenreiner Art-Punk mit Hang zur Hysterie, macht auf das kommende Album neugierig.
Brigitte Fontaine- Prohibition (Album auf Polydor France)
Giftig, spröde und sich mit angesagten Gästen umgebend – diesmal Grace Jones und Katerine – ist Madame Fontaine so zeitlos und kompromisslos wie gewohnt. Nicht Chanson, nicht Rock, nicht Jazz und schon gar nicht Pop, BF ist seit Jahrzehnten für ihre eigene Nische verantwortlich.
Double Nelson – Pousser La Voiture (Album auf doublenelson.com)
Live eine grandiose Trash-Show, gibt sich das Frau/Mann-Duo aus Nancy auf ihrem sieben Album – sie sind schon zwanzig Jahre im Geschäft – handzahmer, aber nicht minder unterhaltsam. Billigelektronik, durch selbstgebaute Effektgeräte gejagte Instrumente und Stimmen zerschreddern die sich aus einer kruden Mischung aus Rockabilly, Disco und Swamprock speisenden Songs.
Mordant Music – SyMptoMs (Album auf Mordant Music)
Songorientiertes, melancholisches Album des Chefs des kleinen, aber stilprägenden Elektroniklabels, auf den Spuren von Disco Inferno und Bark Psychosis, ohne die eigenen Ursprünge, die in Dubstep-Hypriden und dem Plündern und Mixen von alten TV/Radiodokumenten liegen, außer acht zu lassen.
Ripples Oktober 09
Die Filme von Pedro Costa
Es geschehen noch Zeichen und Wunder! Nur zwanzig Jahre nach der Realisation seines ersten Filmes ‘O Sangue’ wird in den kommenden Monaten eine Edition mit seinen wichtigsten Werken erscheinen (außerdem ‘Casa de Lava’, ‘O Quarto de Vanda’, ‘Juventude em Marcha’ – ‘Onde Jaz O Teu Sorriso?’ und ‘Ossos’ sind in portugiesischen und französischen Editionen erhältlich). Dazu erscheint ein Essaybuch (in portugiesisch) mit Beiträgen von internationalen Filmschaffenden (‘Cem Mil Cigarros’) und die Tate London präsentierte gerade eine Retrospektive. Pedro Costa ist der bedeutenste portugiesische postrevolutionäre Regisseur und derjenige, neben Teresa Villaverde, der ästhetisch stark vom Post-Punk beeinflußt wurde, also auch eine andere Philosophie als die beiden großen des portugiesischen Films, Oliveira und Monteiro, verfolgt. Obwohl seine Filme außer bei Festivals und Ausstellungen kaum zu sehen sind, erwarb er sich in ausgesuchten Kreisen einen beinahe mythischen Ruf und wird in der Linie von Bresson und Huillet/Straub gesehen. Ein ausführliches Potrait /Artikel folgt.
Katzen-shredder
Loops – Issue 01
Loops ist ein neues Musikmagazin im Buchformat, das gemeinsam von (Domino-Records-) Betreiber Richard King und dem Buchverlag Faber & Faber zukünftig halbjährlich herausgegeben werden soll. Das Bedürfnis, über Musik schreiben zu müssen oder zu wollen, scheint also ungebrochen, trotz dem Niedergang der Musikpresse, oder? Liest man das Autorenverzeichnis der ersten Nummer – u.a. Nick Cave, Nick Kent, Jon Savage, Rob Young, Simon Reynolds – darf man allerdings auch leichte Zweifel haben, ob dem tatsächlich so ist.
Ripples September 09
The Tapeworm
Als sympathischer Gegenentwurf zum Modell des digitalen Multiformats machen in letzter Zeit wieder einige Labels auf sich aufmerksam, die für ihre Veröffentlichungen das nostalgische Format der Audiokassette wählen. The Tapeworm beispielsweise wird von Touch vertrieben und knüpft wohl nicht von ungefähr an deren einflussreiche und stilbildende Tapes aus den Frühachzigern an. Die erschienenen Veröffentlichungen – Philip Jeck, Jean Baudrillard, Stephen O’Malley und Simon Fisher Turner versuchen Soundart, Philosophie und Kunst gleichrangig zu behandeln.
ars electronica wird 30
Vom 3. bis 8. September findet in der Kulturhauptstadt Linz zum 30. mal die ars electronica statt.
Infos und Programm zum digitalen Medienspektakel:
cat & rat
we love a bit of bad art every now and then.
for his latest work go to banksy vs bristol museum
TheAuteurs
Für echte Cinephile, die mit Mainstream Angeboten nicht glücklich werden, gibt es eine neue Site: TheAuteurs.com bietet video-on-demand von Raritäten, Festivalneuigkeiten und Zugang zur Criterion Collection. Die Audio- und Videocodierung soll dabei so bahnbrechend sein wie die Inhalte.
Beta-Version unter TheAuteurs.com
AT-AT
Star Wars-Fan Nick Drummond und seine Haustiere
(Foto: Nick Drummond)
Mehr Fotos unter nickdrummond.co.uk
Plan B
Mit der Juni 2009 – Nummer stellt Plan B, eines der originellsten Musikzeitschriften- Projekte nach fünf Jahren sein Erscheinen ein. Hervorgegangen aus Careless Talk Costs Lives, einem von Everett True aka The Legend, gegründeten Magazin, das eine clevere Mixtur aus Fanzine und professioneller Musikzeitschrift sein wollte (was des Herausgebers eigene Vita spiegelte), knüpfte man an die Hochzeit des N.M.E. während der Punkära an. Intelligenter, teils provokativer Schreibsti, eine logische Verbindung vom Untergrund zum Populären und eine überdurchschnittliche Anzahl weiblicher Mitarbeiter, unterstrichen dies. Leider ließ sich der Stellenwert, den ein Magazin wie der N.M.E. vor dreißig Jahren hatte, als außer den Printmedien und dem Radio niemand über Musik berichtete, nicht wiederholen. Im letzten Editorial führen die Herausgeber die Krise der Musikindustrie, das Wegbrechen der Plattenläden und die zunehmenden Kosten ein physical cultural product zum Leser zu bringen, als Hauptgründe für die Einstellung an. Back-Issues sind noch erhältlich. Plan B
Katzenrätsel
R.I.P. J.G. Ballard
Wie gerade vernommen, ist der grosse J.G. Ballard gestern Sonntag, den 20.04.2009, 78-jährig einem Krebsleiden erlegen.
Ein Nachruf soll folgen.
Metal Machine Trio / The Stone
Im Alter entdeckt Lou Reed,nebst Großprojekten wie die (um es vorsichtig auszudrücken) opulente Neuinszenierung von ‘Berlin’ , wieder sein Herz für die Avantgarde. Nach der Zusammenarbeit mit Zeitkratzer für eine zeitgenössische Fassung von ‘Metal Machine Music’ tat er sich folgerichtig mit Sarth Calhoun und Ulrich Krieger zusammen, um als Metal Machine Trio zwei improvisatorisch inspirierte Klangkompositionen aufzunehmen. Erschienen, in limitierter Auflage, auf seinem eigenen Label Sister Ray Records und nur über deren Website zu bestellen. The Stone ist eine nicht-kommerzielle Einrichtung in New York, die Avantgardemusikern einen öffentlichen Raum zur Verfügung stellt. Zur Unterstützung erscheinen CDs, deren Erlös wieder The Stone zugute kommt. Die aktuelle, bemerkenswerte‘Issue Three’ enthält Musik von Lou Reed, John Zorn und Laurie Anderson, die frei untereinander improvisierten. Erhältllich ist die CD über Tzadik.
Meltdown 2009
Jedes Jahr offeriert Meltdown einem Gastdirektor, das Festival zu kuratieren und ihm damit den persönlichen Stempel aufzudrücken.
Dieses Jahr nun gebührt die Ehre überraschenderweise Ornette Coleman, dem revolutionären Jazzsaxophonisten, den man zu Recht als Katalysator des Free Jazz bezeichnen darf und der mit 78 Jahren noch immer von sich behauptet, jeden Tag zu komponieren.
Wer seine Gäste sein werden, ist noch offen, das New Yorker Kontingent wird jedoch sicher nicht zu kurz kommen.
Southbank Centre vom 13 bis 21 Juni 2009.
Ananana
Eine der Anlaufstellen (nicht nur in Portugal) für abseitige Musik ist nicht mehr: Ananana, deren Macher die experimentelle Szene Lusitaniens als Label, Vertrieb, Veranstalter und Laden wesentlich mitprägten, schloss kürzlich sein Geschäft im Bairro Alto und stellte alle Aktivitäten ein. Was mit dem Nachlass des Labels geschehen wird, ist momentan noch unklar.
Re/Search Publications
V. Vale, legendärer Alternative Press – Verleger aus San Francisco, hatte ebenfalls existenzbedrohende Rückschläge einzustecken. Die wichtigsten unabhängigen Vertriebe gingen in den U.S.A. in Konkurs und der Platzhirsch stellte unannehmbare Bedingungen. Re/Search Publications machte nun aus der Not eine Tugend bzw. besann sich auf seine Wurzeln: Der Versand erfolgt nun wieder direkt von zuhause aus. Einige länger nicht mehr erhätlich gewesene Re/Search – Bücher, allessamt Klassiker der Subkultur, sind dort wieder in kleinen Stückzahlen erhältlich, z.B. ‘Industrial Culture Hand- Book’, ‘Burroughs, Gysin, Throbbing Gristle’, oder ein Band über ‘J.G. Ballard’. Aktuelles gibt es auch zu erwerben, ein Sammelband über die S.F. – Underground-Zeitschrift ‘Burning Man Live/Piss Clear’ oder eine Zusammenarbeit mit unseren liebsten Medienhackern Monochrom ‘prOnnovation?’ über die These ‘Technology’s development – Photography, Cinema, The Internet – is often pushed ahead and funded by pornography’.
Klangbad Festival 2009
The Nightingales, Stereolab, Christy And Emily, Pram, Burnt Friedman & Jaki Liebezeit, Moebius/Cluster, To Rococo Rot sind die ersten bestätigten Namen für das diesjährige Klangbad, das vom 7.-9. August 2009 in Scheer stattfinden wird. Hans-Joachim Irmler, Faust – Urgestein und Klangbad Label- und Festivalbetreiber lädt zu einem der musikalisch offensten und atmosphärisch schönsten Festivals ein. klangbad.de
The San Francisco Tape Music Center
In der Geschichte der Experimentellen Musik bislang sträflich unterdokumentiert geblieben, ist der Einfluss, den das Tape Music Center in San Francisco und seine Protagonisten – Pauline Oliveros, Morton Subotnick, Ramon Sender, William Maginnis und Tony Martin – über die Stadt- und Landesgrenzen bewirkte, als dort, in einem kleinen Haus Musik mit Technologie verknüpft wurde. David W. Bernstein stellt in seinem Buch ‘1960s Counterculture And The Avant-Garde – The San Francisco Tape Music Center’ die Zusammenhänge her. Die Gruppe experimentierte mit neuen Kunstformen und arbeitete u.a. mit den später zu Ruhm kommenden Minimalisten (Riley, Tudor, Reich) zusammen, kombinierte Musik mit Avantgarde-Film und Theater und definierte zum ersten Mal den Begriff Multimedia. Auch der Synthesizer und Tape-Loops kamen in einem neuen Musik- bzw. Kunst-Kontext zur Aufführung. Dem Buch liegt eine DVD einer Aufführung von 2004 bei: ‘The S.F. Tape Music Center 1961 – Now’, die die essentiellen Stücke von den Originalkomponisten gespielt, dokumentiert. Das Buch ist bei der University Of California Press erschienen. ucpress.edu
Donaueschinger Musiktage 2009
Terminiert sind die Daten für das diesjährige Festival für Neue Musik in Donaueschingen: 16. – 18. Oktober 2009. Das komplette Programm ist ab Ende Juni abrufbar; die ersten schon publizierten Namen – Mathias Spahlinger mit einem vierstündigen Orchester-‘Enviroment’ und die elektronischen Studios aus Paris und Brüssel IRCAM und Ictus als Schwerpunkte versprechen schon viel. swr.de/swr2
Kilbi Bad Bonn 2009
Von einem weiteren unorthodoxen Festival, die Kilbi in Bad Bonn bei Fribourg in der Schweiz, liegt das Programm vor. Vom 29. – 31. Mai 2009 treten als Headliner Gang Gang Dance, Deerhoof, Lighting Bolt, Micachu, Mogwai, Sunn O>>>, Sonic Youth, Miss Kittin und The Drones auf. kilbi.badbonn.ch/2009
MANSFIELD TYA – ‘Seules au bout des 23 secondes’
Das Duo aus Nantes – Julia Lanoë und Carla Pallone – beruft sich auf June Mansfield, Ehefrau von Henry Miller und Freundin von Anais Nin. Nach dem erfrischenden Debut von 2005, ausgiebigen Konzertreisen und Gastauftritten (u.a. auf Francoiz Breuts letztem Album) ist auf dem zweiten Album zur gekonnt inszenierten Ungekümmertheit der Songs noch eine Spur Abgeklärtheit gekommen. Ihr minimalistischer Kammer-Pop – Lanoë spielt Gitarre, Piano und singt, Pallone spielt Geige und singt – erinnert an sympathisch-verquere Bands wie Dolly Mixture oder Mary & The Atom aus einer anderen Zeit auf längst verblichenen Labels; die süße Schwermut der meisten Songs ist in ihrer Dramatik beinahe klassisch arrangiert und lehnt sich nicht nur im Bandnamen an literarische Vorbilder an. Im Gegensatz zu den vielen Neo-Hippie – Damen, die derzeit hoch gehandelt werden und deren waidwunden Blicke Beschützerinstinkte zu wecken scheinen, geben sich Mansfield TYA in ihrer Attitüde vielmehr (anarcho-) punkig und düster. Eine gute Platte! (viciouscircle)
LE WEEKEND
Das Festival in Stirling (Schottland) findet dieses Jahr über Pfingsten statt: 29. – 31. Mai 2009 und bietet, wie es schon in den letzen Jahren Tradition war, ein eklektisches , hochkarätiges Programm. Schon bestätigt sind: Broadcast, Keith Rowe, Carla Bozulich, John Edwards, Telescope, The Room. Alle Infos unter: www.leweekendfestival.com
Donaufestival 2009
‘Fake Reality’, so das Motto des 2009er-Jahrgangs in Krems. Zugpferde sind Sonic Youth, Yo! Majesty, Stereolab, CocoRosie, Butthole Surfers, Antony and the Johnsons; die Überraschungen lauern vielleicht im theoretischen Teil des Festivals. www.donaufestival.at
KRAAK Festival 2009
Die diesjährige Ausgabe des Festivals findet in Brüssel (Recyclart und Faro) am 7.3.2009 statt. Bisher bestätigte Künstler: Wavves, Kurt Vile, Kohn, Headwar, Henry Flynt, Geoff Leigh, El-G, Alan Silva, Valerio Cosi, Ken Butler, Ice Bird Spiral, Vomir. kraak.net
EU rights:
(gefunden auf: the dissident frogman)